Schweizerhaus

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Schweizerhaus

Das Mädchen mit der Möwe ist nicht nur eine Statue des Bildhauers Zvonko Car aus dem Jahr 1956, die im Laufe der Zeit nicht zuletzt durch ihre Lage auf einem Fels über dem Meer zu einem Wahrzeichen von Opatija geworden ist. Dieses Mädchen  ist jetzt Ihre Reisebegleiterin, die Sie an die Hand nehmen und Sie durch das neu eröffnete, zum Kroatischen Tourismusmuseums in Opatija gehörende Schweizerhaus führen wird, um Ihnen einen Einblick in die Geschichte dieser Stadt zu gewähren, damit Sie diese Geschichte auch aus erster Hand erleben können. Im Schweizerhaus wird nämlich die Geschichte von Opatija vom Anfang an bis zu dem Moment präsentiert, an dem Sie dieses Gebäude betreten.

Am Eingang heißt Sie das Goldene Gästebuch von Opatija willkommen. In diesem Buch erfahren Sie, welche Kaiser und Kaiserinnen, Herzöge und Herzoginnen, Könige und Statthalter, berühmten Musiker, Schriftsteller, Ärzte, Künstler und heimlichen Geliebte Opatija in der Vergangenheit besuchten und hier ihre Zuflucht fanden. Sie brauchen nur den Bildschirm zu berühren, um einen schnellen, interessanten Einblick in vergangene Zeiten zu bekommen… Im Dokument unter dem Titel Gruss aus Abbazia erfahren Sie mehr über den Aufenthalt des kroatischen Statthalters Ban Josip Jelačić in der Villa Angiolina, über das Gesetz über die Verwaltung von Badeanstalten aus dem 19. Jahrhundert, oder über eine der ersten Ansichtskarten Opatijas aus dem Jahr 1898. Außerdem erfahren Sie hier mehr über die Bademode in dieser Zeit, wie das Dampfschiff Stefania aussah, das im Hafen von Opatija anlegte, und welchen Inhalt das Protokoll über den Besuch des Kaisers Franz Josef in Opatija hatte. Aus unserer heutigen Perspektive ist es ganz interessant zu sehen, wie der erste Reiseführer von Abbazia/Opatija aussah, oder was die Illustrierte Zeitung im Jahr 1894 über diese Stadt schrieb. All das und vieles mehr erfahren Sie hier im Schweizerhaus, wo Sie gleich am Anfang ein Modell der Stadt Opatija, wie sie am Ende des 19. Jahrhunderts aussah, willkommen heißt.

Bilder von der berühmten Küstenpromenade Lungomare begleiten Sie in den zweiten Stock, wo Sie eine Pause machen können. In einem separaten Zimmer können Sie sich auf eine Bank setzen und in aller Ruhe einen 26-minütigen Film über die Geschichte Opatijas seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts anschauen. Auch wenn Sie denken, dass Sie alles über Opatija wissen, werden Sie in diesem Film zweifellos etwas Neues erfahren. Manche Filmstellen werden Sie vielleicht bewundern und andere werden wahrscheinlich sentimentale oder romantische Gefühle über das Leben in einer anderen Zeit wecken, in der Damen lange Kleider, Fächer und Parasole trugen und in der ihnen die Kavaliere immer zur Seite standen…

Danach macht die Ausstellung einen größeren Sprung in die Neuzeit. Mit einem Druck auf den Knopf an der Jukebox ertönt ein Lied von einem der Opatija-Festivals. Daran erinnern auch die Fotografien von populären Künstlern und Bands aus dieser Zeit (Anica Zubović, Vice Vukov, Betty Jurković, Delfini, Višnja Korbar, Rani mraz, Korni grupa) sowie die Singles und Langspielplatten aus der goldenen Ära der Opatija-Festivals an den Wänden. Nicht zu vergessen die Notenbücher mit den Festivalsongs aus den Jahren 1966, 1967 und 1968 oder die Songliste des Festivals Opatija '59 mit den Evergreens Autobus Kalipso, Kad se vratiš (Wenn du zurück kommst), Mirno teku rijeke (Ruhig fließen die Flüsse) und anderen Hits der Vergangenheit … Hier erfahren Sie auch, dass die erste Diskothek von Opatija im Jahr 1967 unter dem Namen Arkade geöffnet wurde. Welche Gasthäuser von Volosko bis Lovran waren damals populär? Wie sah die Werbung für das Schiff Barba Rude mit Restaurant, Café und Bar aus, das Tag und Nacht im Hafen von Opatija vor Anker lag? Oder wie wird das einfache traditionelle Gericht Kalandraka zubereitet? All diese Fragen werden im ersten Stock des Schweizerhauses geklärt. 

Hier können Sie mehr über die Geschichte Opatijas lernen, einer Stadt, deren Ursprung mit der Ankunft einer Gruppe Benediktiner aus Kärnten im Jahr 1438 verbunden ist. Die Geschichte wird im 19. Jahrhundert mit der Ankunft des ersten Zuges der Wiener Südbahngesellschaft fortgesetzt, der die Blütezeit von Opatija als Seebad und Kurort einleitete, welche bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs andauerte. Während des Krieges dienten alle Sanatorien und sonstigen Anstalten nur noch zur Genesung österreichisch-ungarischer Soldaten. In neuerer Zeit ereilte die Hotels von Opatija während des Kroatienkriegs in den 1990ern dasselbe Schicksal.

All dies und vieles mehr können Sie erfahren, wenn Sie dem Mädchen mit der Möwe aufmerksam zuhören und ihr durch die neu eröffnete Ausstellung im Schweizerhaus (heute Teil des Kroatischen Tourismusmuseums) folgen. 

Auch das Haus selbst hat eine interessante Geschichte. In das Grundbuch wurde es zum ersten Mal im Jahr 1875 eingetragen, als es von Paulo Scarpa an den Grafen Viktor Chorinsky verkauft wurde. Im Jahr 1884 wurde das Haus Eigentum der Südbahngesellschaft, es wurde renoviert und ausgebaut und erhielt anschließend den Namen Schweizerhaus. In der Vergangenheit wurden hier frische Milchprodukte hergestellt. Unter italienischer Herrschaft fungierte es als Gärtnerhaus. Seine Funktion war seit der Zeit immer mit dem herrlichen Park Angiolina verbunden und heute hat das Schweizerhaus wieder seine Tore für Besucher geöffnet, die mehr über die Geschichte Opatijas erfahren möchten.

Das Mädchen mit der Möwe streckt ihre Hand aus…